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Austausch

Akademie

»Die Akademie erweitert im besten Sinne unseren Horizont.«
Kerstin Rieck, Projektleiterin
heinlewischer

Kontext

In einer sich rasant weiterentwickelnden Wissens- und Informationsgesellschaft bleibt die eigene Lernkultur essenziell: Wir wollen uns weiterbilden, voneinander lernen und uns von neuen Ideen inspirieren lassen. Mit diesen Grundgedanken bieten wir für alle Fortbildungen an. Im Sinne einer Akademie haben wir eine Mischung aus unterschiedlichen Formaten etabliert: Dazu gehören Impulse aus den eigenen Reihen, Vorträge externer Expertinnen und Experten oder Workshops zu aktuell relevanten Themen. Wir besuchen Baustellen, versuchen uns in kreativen Aufgaben und schärfen so unsere fachlichen und gestalterischen Fähigkeiten. Dabei kann sich jede und jeder in unserem Fortbildungsprogramm einbringen – denn wir begreifen den offenen Austausch zwischen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als den größten Schatz unseres Büros.

»Mit der Akademie sind und bleiben wir am Puls der Zeit.«
Katinka Hendriks, Architektin
heinlewischer

Im Gespräch

Mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bauen wir die Akademie laufend weiter aus: Sie ist ein Raum des Austauschs und Wissenstransfers. Dazu standen wir, Philine Oberwalleney und Tania Ost, mit Kolleginnen und Kollegen im Gespräch: in Berlin mit Irina Rolser, in Dresden mit Daniel Weiße und Elisa Reschke, in Köln mit Kerstin Rieck, Liza Großpietsch und Sara Galeazzi, schließlich in Stuttgart, wo alles begann – und so auch ursprünglich die Akademie –, mit Katinka Hendriks und Jakob Dreher.

Welche Hauptziele verfolgt die Akademie mit ihren verschiedenen Formaten?

KR Die Akademie erweitert im besten Sinne unseren Horizont. An allen Standorten setzen sich heute Akademie-Teams zusammen, die das Programm steuern, vorbereiten und kommunizieren. Um den Austausch zu fördern, bedarf es eines Akademieprogrammes, das sowohl junge Kolleginnen und Kollegen als auch erfahrene anspricht.

KH Die Akademie, wie wir sie gemeinsam etabliert haben, gehört bei heinlewischer zum Selbstverständnis: Sie trägt zum einen dazu bei, dass viele Fortbildungen, die wir ohnehin als Architektinnen und Architekten besuchen müssen und wollen, intern angeboten werden können, zum anderen ist uns als Unternehmen sehr daran gelegen, alle Kolleginnen und Kollegen auf dem neuesten Stand zu halten, damit möglichst viele im Team auf künftige Herausforderungen vorbereitet sind – und zwar in einer Vielfalt von Bereichen.

LG Primär geht es uns darum, Wissen zu vermitteln. Zudem können wir im Austausch die Gemeinschaft im Büro stärken. Dass wir mit vielen Akademieformaten auch Fortbildungspunkte für die Architektenkammer einholen können, ist für die Kolleginnen und Kollegen ein zusätzlicher Vorteil.

»Die Akademie ist ein Angebot an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich aktiv einzubringen.«
Jakob Dreher, Projektleiter
heinlewischer

Inwieweit macht die Akademie unser Büro wettbewerbsfähiger?

KH Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass wir nicht das einzige Büro sind, das mit einer Akademie den Wissenstransfer fördert. Mit der Akademie sind und bleiben wir am Puls der Zeit. Doch die Akademie bildet sicher nicht nur für uns unmittelbar einen Mehrwert: Sie hilft uns bei der Akquise von Projekten und neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

JD Persönlich kann ich mich daran erinnern, dass ich das breite Portfolio als sehr positiv wahrgenommen habe, als ich mich hier beworben habe. Die Akademie war eine Seite, die mich sofort überzeugt hat. Sie ist zudem ein Angebot an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich aktiv einzubringen. Sowohl mit eigenem Wissen als auch mit Fragen zu Themen, über die sie mehr erfahren möchten. Und zwar auch solche, die sich vielleicht nur indirekt positiv auf unsere Arbeit auswirken.

SG Wir eignen uns in der Akademie auch Kommunikationstechniken an, die uns allen dienen, im Austausch miteinander genauso wie in der Projektarbeit, denn wir ›arbeiten im Dialog‹.

Kann unsere Akademie die Verbundenheit der Einzelnen untereinander stärken?

LG Sie fördert die Gemeinschaft. Wir schätzen es sehr, wenn nach einer Veranstaltung die Kolleginnen und Kollegen noch etwas länger zusammensitzen und über die Inhalte diskutieren. Im Austausch wird oft klarer, über welches Spezialwissen andere verfügen oder welche Fragen aktuell wen beschäftigen.

JD Ein geselliger Ausklang der Formate ist uns wichtig: Wir dürfen schließlich nicht vergessen, dass wir uns ab einer gewissen Bürogröße selbst innerhalb eines Standortes nicht täglich über den Weg laufen. Diese Veranstaltungen sind also auch eine schöne Möglichkeit, das Team besser kennenzulernen.

IR Und natürlich kommen noch weitere informelle Anlässe hinzu – wie etwa Jubiläen langjähriger Kolleginnen und Kollegen, der wöchentliche Kuchen am Nachmittag, Terrassenfeste im Sommer oder Feiern zum Jahresende: Gemeinsam mit der Akademie tragen sie dazu bei, dass viele im Team so lange und so gerne bei und mit heinlewischer arbeiten.

»Die Akademie fördert die Gemeinschaft.«
Liza Großpietsch, Architektin
heinlewischer

Der Wissensstand entwickelt sich rasant weiter. Wie verändert sich dadurch die Lernkultur?

SG Wenn wir von kurzen bis zu eineinhalb-stündigen Formaten sprechen, setzen wir Denkanstöße. Das kann der Ausgangspunkt einer Diskussion sein. Impulse und Vorträge helfen uns, intern Experten zu erkennen, die als Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner fungieren können.

Dafür haben sich größere über ein bis zwei Tage laufende Formate wie die Werkstatt neu etabliert.

DW Bei der Werkstatt geht es neben den inhaltlichen Fragen auch um den standortübergreifenden Austausch: Dort kommen etwa 50 Kolleginnen und Kollegen zusammen. Und in der Folge entstehen oft Arbeitsgruppen, die sich ganz speziellen Themen widmen.

SG Die Werkstatt kann einen Startpunkt setzen. Seit der Werkstatt zur Objektüberwachung finden beispielsweise monatliche Treffen in einem informellen Rahmen und ein standortübergreifender Dialog zur digitalen Objektüberwachung statt.

Zwischen online und in Präsenz: Wie setzt Ihr die verschiedenen Formate konkret um?

ER Wir haben wöchentlich laufende Impulse. Nach der Pandemie haben wir definiert, dass dieser Austausch wieder in Präsenz stattfindet, weil die Diskussionen viel lebendiger sind. Zudem nehmen wir wahr, dass das Gemeinschaftsgefühl viel größer ist, wenn alle in einem Raum sitzen.

KH Eine Veranstaltung in Präsenz ist intensiver und ›näher dran‹. Allerdings gibt es Inhalte, die für ganz heinlewischer relevant sind, wie etwa BIM- oder Revit-Themen, und denen zudem jede und jeder besser am eigenen Bildschirm folgen kann. Diese Veranstaltungen setzen wir online an, damit alle Kolleginnen und Kollegen teilnehmen können. Im Quartal bietet jedes Akademie-Team mindestens eine standortübergreifende Online-Fortbildung an.

JD Arbeitskreise wie der ›AK Nachhaltigkeit‹, der ›AK BIM‹ oder der ›AK Revit‹ können sich online zudem stärker standortübergreifend austauschen. Daraus entstehen Leitfäden, auf die andere Kolleginnen und Kollegen jederzeit zurückgreifen können.

Wie läuft der standortübergreifende Austausch der Akademie-Teams?

KR Zum Jahresbeginn definieren wir das Programm und die Schwerpunkte für das laufende Jahr. Dabei tauschen wir uns mit den anderen Standorten zu den Formaten und Referentinnen oder Referenten aus.

Wie wird neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wissen vermittelt?

KR Wir haben einen klar definierten ›Onboarding-Prozess‹, der das Ankommen im neuen Büro entspannter gestaltet. Dazu gehört ein Mentoring: Die neuen Kolleginnen und Kollegen haben in den ersten Wochen eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner. Zu Beginn legen sie gemeinsam fest, welche Schulungen für den reibungslosen Einstieg notwendig sind. Wir freuen uns immer, wenn dabei auch neue Impulse für uns entstehen. Darüber hinaus entscheiden wir individuell, welche Weiterbildungen und welche Trainings sinnvoll sind.

DW Gerne laden wir außerdem neue Kolleginnen und Kollegen dazu ein, sich im Rahmen eines Impulsvortrags mit bisherigen Projekten und Schwerpunkten vorzustellen. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und die jeweiligen Interessen zu verstehen.

KH Wichtig ist uns, eine offene Kultur zu vermitteln. So dass jenseits bestehender Formate, jede und jeder sich traut, Fragen zu stellen. Wir wollen den Einstieg so leicht wie möglich gestalten, denn das Fragen hört nie auf: Erfahrene Kolleginnen und Kollegen lernen auch von jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Welche Rolle spielt der interne Austausch zur Förderung von Innovation und Entwicklung?

IR Dass Kolleginnen und Kollegen, die sich im Alltag nicht primär mit einem Spezialthema befassen, die richtigen Fragen stellen, fördert die Innovation. Das beobachten wir im Besonderen bei der Werkstatt. Dort kommen Teams mit unterschiedlichsten Schwerpunkten und Wissensständen zusammen. Derzeit arbeiten wir daran, ein überzeugendes Format zu finden, um darüber an den sechs Standorten zu berichten, damit wirklich alle von diesem Austausch profitieren.

LG Die monatlichen Treffen, die seit der Werkstatt zur Objektüberwachung stattfinden, sind eine Bereicherung und können dazu beitragen, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Leidenschaft für die späten Leistungsphasen entwickeln. Wir besprechen dort, welchen neuen Herausforderungen wir begegnen und wie wir sie lösen können.

Wie fällt Euer Fazit aus? In welche Richtung gehen Eure Ideen zur Weiterentwicklung der Akademie?

SG In der Akademie haben wir in den letzten Jahren jenseits der klassischen Vorträge viel mehr Raum geschaffen für kreative Ansätze und persönliche Weiterentwicklung, mit neuen Formaten wie dem Studio oder den Workshops. Daran möchten wir auch künftig festhalten.

IR Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass wir ein reines Diskussionsformat über Baukultur etablieren. Dafür bräuchte es eine entsprechend vorbereitete Moderation, die das Gespräch lenkt. Das würde unsere Akademie bereichern.

ER Exkursionen mit Fokus auf bestimmte baukulturelle Fragen wären eine sehr wertvolle Ergänzung. Sie könnten dazu beitragen, dass eigene Konzepte von anderen, uns vielleicht weniger vertrauten Ansätzen profitieren.

IR Zudem könnte ich mir vorstellen, dass wir mehr Formate anbieten, die indirekter mit unserem Projektalltag zusammenhängen: Seien es Filmvorstellungen mit Bezug zur Architektur oder Ausstellungsbesuche. Das sind Unternehmungen, die teilweise jetzt schon von Kolleginnen und Kollegen privat organisiert werden. Vielleicht können wir einige dieser Formate als Unternehmen noch stärker fördern?

»Es fördert die Innovation, wenn Kolleginnen und Kollegen, die sich im Alltag nicht primär mit einem Spezialthema befassen, die richtigen Fragen stellen.«
Irina Rolser, Architektin
heinlewischer

Formate

Das Kölner Akademie-Team hat in den vergangenen Jahren die Formate klarer definiert und ein Organigramm entwickelt, das allen zur Orientierung dient. Die Formate stellen wir nun hier ausführlicher vor.

Weiterbildungen und Trainings 
als Formate zur erfolgreichen Zusammenarbeit und individuellen Vertiefung

Die Akademie versteht sich als Ansprechpartnerin bei allen Fragen zu externen Fort - und Weiterbildungen sowie den Trainings. Und während die Trainings meist im Haus durchgeführt werden, als Schulungen zu den laufend verwendeten Programmen, ist die Gestaltung anderer Weiterbildungsmaßnahmen so individuell auf die Entwicklung der einzelnen Kolleginnen und Kollegen zugeschnitten, dass sie meistens außer Haus stattfindet.

Workshops und Studios 
als Formate zur Förderung übergeordneter Kompetenzen (kommunikativer, methodischer, persönlicher oder sozialer Fähigkeiten)

Unsere Workshops sind Tages- oder Halbtagesseminare mit begrenzter Teilnehmerzahl: Hier werden mit Schwerpunkten – wie der Präsentation oder Kommunikation – verbundene Inhalte vermittelt und trainiert. In den Studios vertiefen wir unsere gestalterischen und praktischen Fähigkeiten. Die interaktiven Kurse, die einen kreativen Ansatz verfolgen, reichen vom Fotografieren über das Handzeichnen zum Visualisieren.

Baustellenbesuche, Impulse und Vorträge 
als projektbezogene Formate zur Förderung fachlicher Kompetenzen

Vorträge über 90 Minuten finden einmal im Monat statt, dafür laden wir Externe ein oder bitten Kolleginnen und Kollegen, aus ihrem Spezialgebiet zu berichten. Sie tragen dazu bei, dass wir am Puls der Zeit arbeiten und voneinander lernen. Impulse über 30 Minuten stellen demgegenüber wöchentlich nur einen kurzen Einblick in laufende Projekte und aktuell untersuchte Themenfelder dar. Beiden Formaten schließt sich ein geselliges Beisammensein an, das immer wieder den Rahmen für an die Vorträge oder Impulse geknüpfte Diskussionen bietet. Darüber hinaus finden regelmäßig in der Nähe der jeweiligen Standorte Baustellenbesichtigungen statt.

Werkstätten 
als standortübergreifende Formate zum Austausch und zur Vertiefung praktischer Erfahrungen

Über zwei Tage und verbunden mit Projektbesichtigungen, einem Workshop- und einem Vortragsteil stellen Werkstätten, die alle Standorte ansprechen und zwei Mal im Jahr stattfinden, heute das größte Format in Präsenz dar. Werkstätten bieten nicht nur Expertinnen und Experten die Möglichkeit eines standortübergreifenden Austauschs ihrer praktischen Erfahrungen und Fragen, sie eröffnen an dem jeweiligen Thema Interessierten die Chance in ein ihnen weniger vertrautes Feld einzutauchen und mit frischem Blick Innovation zu fördern. Um weiterhin für eine Architektur mit Zukunft aufgestellt zu sein, bilden sich Arbeitsgruppen, werden dabei Vorschläge und Handlungsempfehlungen an die Partnerin und Partner erarbeitet.