Johannes-Gutenberg-Schule Stuttgart, Gesamtsanierung
Maigrün und Werkstattcharakter
Mit 800 Ausbildungsplätzen ist die Johannes-Gutenberg-Schule in Stuttgart eine der größten Fachberufsschulen für Druck- und Medienberufe in Europa. 1976 nach den Plänen von Roland Ostertag errichtet, war die Schule 30 Abschlussjahrgänge später in die Jahre gekommen. Neben der energetischen Optimierung, der Beseitigung baulicher Mängel, dem Rückbau von Schadstoffen und der Umsetzung der Barrierefreiheit war vor allem eine räumliche Neustrukturierung erforderlich, die der zunehmenden Bedeutung elektronischer Medien und der damit einhergehenden Veränderung der zu erlernenden Berufsbilder Rechnung trägt.
Die Gesamtsanierung erfolgte ab 2009 in einzelnen Etappen unter Aufrechterhaltung des laufenden Schulbetriebes. Der prägnante Charakter des Gebäudes mit dem markanten Einsatz der Farbe Grün, der Fassadengliederung und -rhythmisierung sowie der im Inneren erlebbare Werkstattcharakter mit sichtbaren Konstruktionen, Leitungsführungen und Fügungen ist – in Abstimmung mit dem Urheber Prof. Ostertag – erhalten geblieben. Hellere, frische Farben und sorgfältig ergänzte neue Materialien schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität und ermöglichen eine einfache Orientierung in den sich wiederholenden Raumabfolgen.
Das neue Farbkonzept und das neue Leitsystem wurden gemeinsam mit den Schülern und Lehrern der Johannes-Gutenberg-Schule erarbeitet. Von der weißen Tageslichtmitte – dem Marktplatz – ausgehend, taucht man in die verschiedenfarbigen Cluster ein, die als Spektralfarben die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts darstellen.